CREATING A GHOST



Für ein künftiges Filmprojekt, bei dem wir mitarbeiten, brauchen wir als Spezialeffekt einen klassischen "Geist". In den meisten (vor allem älteren Filmen) definiert sich eine Geistererscheinung durch eine transparente, amorphe ?:-) ektoplasmische Entität. Ich habe das heute einfach mal getestet und die Ergebnisse waren IMHO befriedigend genug, um sie hier in der Special-Effects Sektion vorzustellen.

Im Grunde genommen ist der Effekt (siehe animiertes GIF oben bzw. JPG-Bild unten) sehr einfach zu erzielen. Er basiert auf einer Schnitt/Effekt Methode, die zwei Takes miteinander kombiniert. Zunächst einmal wird eine sogenannte

Backplate

benötigt. Hierbei handelt es sich um eine Aufnahme des Hintergrundes ohne den sich bewegenden Geist. Dies ist recht unproblematisch wenn, wie in unserem Fall, weder andere (überlappend) bewegte Elemente im Bild sind (ansonsten muß der Geist vor Bluescreen aufgenommen und dann ausgestanzt werden)
und sich die Kamera nicht bewegt. (Für einen Schwenk o.ä. würde man schon Motion Control benötigen, aber lassen wir das lieber.. ;-)

Danach wird mit exakt derselben Kameraeinstellung die Szene nochmal gedreht, diesmal mit dem Schauspieler. (Nein, der komische Typ auf den Bildern ist kein Schauspieler, das bin nur ich - hab doch gesagt, daß das nur ein Test war, oder? :-) Diese beiden Takes werden dann in die Schnittlösung importiert. (Ich verwende Adobe Premiere 5, bei anderen vernünftigen Produkten wie MediaStudio oder FinalCut sollte das ganze aber genauso funktionieren).

Die Backplate-Aufnahme kommt zunächst auf die Standard-Videospur Eins. Der Take mit dem Geist kommt parallel dazu auf eine Spur, der Transparenzinformationen zugeordnet werden können (bei Premiere ab Spur 2). Danach wird einfach die gewünschte Transparenz, mit der der Geist erscheinen soll, der Spur 2 zugewiesen. Noch einmal rendern... fertig. Durch die Transparenz des zweiten Takes scheint der Hintergrund (die Backplate) durch. Aus diesem Grund ist es so wichtig, bei beiden Takes dieselbe Kameraeinstellung zu verwenden, damit keine sonstigen Unschärfen oder Doppelbilder entstehen.

Geist-Frame

Natürlich gibt es wesentlich flexiblere und bessere Methoden, um diesen Effekt zu erzielen, aber die sind alle wesentlich komplizierter (BlueScreen, MotionControl und soweiter).
Viel Spaß beim Ausprobieren!